Logoklein

Unterteilung der Quellen

Quellen sind als Austrittsorte von Grundwasser an die Erdoberfläche definiert. Im Gegensatz zu vielen anderen grundwassergeprägten Lebensräumen (z.B. Quellmooren, Teile von Auen) sind Quellen verhältnismäßig gut von ihrem terrestrischen Umfeld abgrenzbar.
In der Lehre der Binnengewässer ("Limnologie") werden Quellen anhand ihres Schüttungsverhaltens beim Austritt an der Oberfläche eingeteilt. Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Quellen nach hydromorphologischen Kriterien in drei Quelltypen unterteilt, dis heute sind:

- Sturzquellen oder Rheokrenen sind durch einen sturzartigen Austritt des Wassers charakterisiert. Der Ausfluss des Quellwassers erfolgt auf waagerechtem oder fallendem Horizont und eilt sofort mit stärkerem oder schwächerem Gefälle zu Tal. Daher werden alle feineren Sinkstoffe mitgerissen, und der Untergrund ist grobsandig oder steinig, meist auch pflanzenarm.

- Tümpelquellen oder Limnokrenen sind beckenartige Quellen, die von unten her mit Wasser gefüllt werden. Durch Überlaufen bildet sich der Quellbach. Die Limnokrenen haben meist einen schlammigen oder sandigen Untergrund und bisweilen reichlichen Pflanzenwuchs.

- Sicker-, Rinn-, oder Sumpfquellen, auch Helokrenen genannt, sind gewissermaßen ein Übergangstyp zwischen Rheo- und Limnokrenen an und sind durch ausgesprochene Beziehungen zu den halbterrestrischen Lebensbezirken geprägt. Sie sind durch dicke Lagen von sich zersetzenden organischen Material (Detritus) gekennzeichnet, der genaue Zutrittsort zur Quelle ist nicht lokal auszumachen, sondern erfolgt flächig.

Die Aufteilung in dieser drei reinen Quelltypen ist immer noch gültig, wobei unter regionalen Gegebenheiten differenziertere Systeme zu finden sind. Oftmals erwies es sich als nützlich, für Übergangssituationen aus den klassischen Bezeichnungen kombinierte Begriffe zu bilden (z. B. „Rheohelokrene“, „Limnorheokrene“).
Eine wichtige grundlegende Eigenschaft der Quellen ist zudem, ob der Wasserabfluss nur zeitweise stattfindet (temporäre oder intermittierende Quelle) oder dauerhaft (perennierende Quelle). Eine Unterbrechung der Wasserführung hat erhebliche Auswirkung auf die Zusammensetzung der Lebewelt von Quellen.